Oliver Traxel: "Das MOO als Werkzeug synchroner Kollaboration:
Fremdsprachenlernen in transatlantischen Online-Projekten"

Vortrag im Rahmen der Sektion 14 ("Lernen und Lehren mit neuen Medien")
34. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) e.V., Tübingen, 25.-27.09.03


Abstract

MOOs (Multi-user domains, object-oriented) bieten gegenüber "herkömmlichen" Chat-Umgebungen nicht nur Vorteile für den Lehrenden im Bereich der Erhebung und Aufzeichnung von Lernerdaten, sondern ermöglichen auch dem Lernenden ein Erleben von (virtuellem) Raum, der schon nach kurzer Zeit als "echt" empfunden wird und somit für den Lerner authentisch wirken kann. Lerner "sehen" sich und Gegenstände, "sprechen" miteinander, tauschen Emotionen aus und überwinden somit – zumindest in gewissem Maße – einige der Defizite nonverbaler synchroner Kommunikationsformen. Insbesondere dieses Erleben von Raum sowie die Manipulation bzw. "Nutzung" von "Gegenständen" und MOO-spezifischen Werkzeugen für Präsentationen oder Gruppenarbeit bieten Lehrenden und Lernenden ein Potenzial, das über das in "herkömmlichen" Chat-Umgebungen zur Verfügung stehende hinausgeht.

Nach einer kurzen Einführung in die Funktionsweise eines MOO anhand ausgewählter Screenshots des deutsch-amerikanischen MOOssiggang werden die Einsatzmöglichkeiten dieses Mediums zur Unterstützung des Fremdsprachenlernens beispielhaft anhand mehrerer Projekte vorgestellt, die mit Studierenden der Universität Münster und des Vassar College, New York, zwischen 1998 und 2002 stattgefunden haben und die voraussichtlich auch im Wintersemester 2003 weitergeführt werden. Neben einer Beschreibung und Demonstration der sprachdidaktischen Möglichkeiten des MOO (z.B. Kontakt zu Muttersprachlern, dem tandem learning vergleichbare Ansätze, Prinzipien autonomen Lernens, etc.) wird auch auf das für die Linguistik interessante Potenzial dieses Mediums eingegangen, das sich vor allem durch die Analyse der aufgezeichneten Daten ergibt.

 

Literaturhinweise

 

MOOs (Auswahl)